10 Kunstschaffende aus der Schweiz wurden vom «ArToll Labor» in Bedburg Hau (D) eingeladen, in Ihrem Künstlerhaus, auf dem Areal der Rheinischen Kliniken für 14 Tage zu arbeiten, zu leben und anschliessend in einer Gemeinschaftsausstellung die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Rheinischen Kliniken sind eine der grössten Psychiatrischen Anstalten in Deutschland, beherbergen etwa 3000 Patienten und gegen 2000 Mitarbeiter und liegen in Nordrhein-Westfahlen, in der Nähe von Kleve an der Holländischen Grenze.
Das «ArToll Labor» verfügt über 8 fantastische bis zu 64 m/2 grosse Ateliers, 10 kleinere etwa 12 m/2 (ehemalige Einzellzellen), einer riesigen Küche plus Essraum. Alle Räume sind etwa 4 m hoch ausser den Schlafzimmern im Dachstock.
Wir einigten uns auf das Thema «Archipel», da erstens die Situation vor Ort, eine Allegorie zu einem Archipel darstellt ‑ wir arbeiteten in angrenzenden Ateliers, also gleichsam unabhängig und doch in Berührung zueinander. Anderseits bildet jeder Kunstschaffende per se eine Insel, alle zusammen jedoch ein Archipel. Wichtig waren uns aber auch die Menschen in der Psychiatrie und die Gegebenheiten der Klinik (z.B. Stacheldraht und Videoüberwachung der Forensik) einzubeziehen.
Ich entschloss mich zu einer Bodeninstallation, die sich mit Grenzen, Grenzüberschreitungen, Verbindungen und Isolation auseinandersetzt.
Ein Thema das ich in engem Zusammenhang mit psychischen Krankheiten sehe.